Ursprünglich zählte der Spreewald zu den fischreichsten Gebieten in Deutschland. Seine ersten Bewohner ernährten sich vorrangig vom Fischfang und der Jagd. Im 10. Jahundert wurde die Fischerei der Bewohner durch ein feudales Fischereirecht abgelöst, vortan mußten Abgaben an die feudale Herrschaft in vorm von Fischen und Krebsen abgeführt werden. Infolge der bürgerlichen Revolution von 1848 hat die Standesherrschaft Rechte an die Ackerbürger des Spreewaldes abtreten müssen. Diese bekamen entsprechend Ihrer Landwirtschaftsfläche Fischereirechte verliehen. Im Jahr 1868 organisierten sich die Fischereirechtsinhaber und gründeten die erste Fischereigenossenschaft mit einer verbindlichen Fischereiordnung.Diese hielt aber nur 8 Jahre und löste sich wieder auf.

Durch den Ausbau des Straßen und Schienennetzes stieg die Nachfrage und Verbrauch von Fischen und Krebsen und es kam zur Raubfischerei im Spreewald. Um dies zurückzudrängen und den Fischbesatz zu schützen trafen sich die Fischereirechtsinhaber von Lehde Leipe und Lübbenau 1901 um eine gemeinsame Vereinbarung zu unterzeichnen. Am 5. März 1908 trafen sich die Fischereirechtsinhaber der oben genannten Orte abermals und gründeten den Fischereiverein Lübbenau, beschlossen die Koppelfischerei und eine Fischereiverordung mit Mindestmaßen und Schonzeiten.




Nach den Wirren des 2. Weltkrieges wären die jahrhundertelangen Fischereirechte fast verloren gegangen. Doch auf Grund einer historischen Denkschrift durch den damaligen Vorsitzenden des Fischereivereines Karl Kilka an die Regierung der DDR über die traditionelle Spreewaldfischerei hatte Erfolg. Dadurch können noch heute die Spreewaldfischer Ihre Jahrhunderte alten Fischereirechte wahrnehmen und Ihre Tradition an die nächsten Generationen weitergeben. Nach der Wende gründeten die Fischereirechtsinhaber die Fischereigenossenschaft Oberspreewald und verpachteten Ihre Fischereirechte an den Verband der Spreewaldfischer Lübbenau und Umgebung e.V.

Vorsitzende

  1. Fritz Rulka (Lübbenau)
  2. Karl Kolkwitz (Lübbenau)
  3. Paul Lehnigk (Lübbenau)
  4. Fritz Klepsch (Lübbenau)
  5. Karl Kilka (Lübbenau)
  6. Günter Schiemenz
  7. Günter Adelbert (Lübbenau)
  8. Günter Brand (Lehde)
  9. André Schneider (Lehde)

 

Gründungsprotokoll (Original)